Medizinisch beruflich orientierte Rehabilitation - MBOR
Wir erleichtern Ihnen den Wiedereinstieg in den Arbeitsalltag
Wenn gesundheitliche Beeinträchtigungen bestehen, die sich auf Ihre Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz auswirken, kann es sinnvoll sein, die Arbeitsplatzsituation zu analysieren und gezielt für diese Belastungen zu trainieren oder Alternativen zu entwickeln.
Was können wir Ihnen anbieten?
Neben den gängigen Therapieangeboten der Rehabilitation bieten wir für bestimmte Berufsgruppen auf ihre Arbeitsplatzanforderungen abgestimmte Programme an, die helfen sollen, trotz beruflicher Problemlagen die Arbeitsanforderungen weiter zu erfüllen oder an den Arbeitsplatz wieder zurückkehren zu können.
- Büro und Verwaltung: Sitzen, Kommunikation, ergonomische Gestaltung von Bildschirmarbeitsplätzen
- Industrie und Handwerk: REHA-Bau, ein Trainingsprogramm das von der BG-Bau entwickelt wurde, um mit den realen Arbeitsmitteln von Bauberufen, ergonomische Arbeitstechniken einzuüben.
- Arbeit, Stress, Mobbing: Erlernen von Stressbewältigungsstrategien, Entspannungstechniken und Umgang mit Arbeitsplatzkonflikten.
- Schmerz und Beruf: Ein speziell auf Probleme des Weichteilrheumas abgestimmtes Programm mit Schmerzbewältigungsstrategien etc.
- EFL (Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit nach Isernhagen): Ein Testverfahren zur objektiven Ermittlung der körperlichen Leistungsfähigkeit durch Simulation der häufigsten körperlichen Arbeitsanforderungen in Industrie und Handwerk (Heben, Tragen, Knien, Gleichgewicht etc.). 29 Tests werden an zwei Tagen absolviert. Bei erkannten Defiziten kann ein gezieltes Training erfolgen.
Unsere Speziellen Angebote
Berufliche Belastungserprobung RehaBau
Spezielles Rehabilitationsprogramm für Bauberufe
Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) hat unter dem Namen RehaBau ein Rehabilitationsprogramm speziell für Bauberufe entwickelt. In diesem Programm ist ein zusätzliches spezielles Schulungs- und Trainingsprogramm „Ergonomie am Bau“ (Rücken- und gelenkschonendes Arbeiten am Bau) eingearbeitet.
Die Teilnahme am Trainingsprogramm „Ergonomie am Bau“ kann über die BG Bau in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Rentenversicherungsträger eingeleitet werden. Sprechen Sie ggf. Ihren zuständigen Betriebsarzt darauf an. Die letzte Entscheidung über die Zulassung zum RehaBau Programm trifft der für Sie zuständige Rentenversicherungsträger.
Sie erhalten zu dem RehaBau-Programm selbstverständlich auch die üblichen Anwendungen wie Physiotherapie, Moorpackungen und andere Behandlungen je nach Diagnose und ärztlicher Verordnung so wie alle anderen Patienten auch.
Wenn die Teilnahme am Programm RehaBau eingeleitet worden ist, dann werden Sie mit anderen Bau-Handwerkern gemeinsam als „feste Gruppe“ in die Rheumaklinik eingeladen. Mit diesen Kollegen nehmen Sie gemeinsam an der Schulung „Ergonomie am Bau“ teil. Das RehaBau Programm findet immer im Winter statt, um Beeinträchtigungen der Arbeit möglichst zu vermeiden.
Die praktischen Teile des Trainingsprogrammes „Ergonomie am Bau“ finden im Freien und in einer überdachten größeren Garage statt. Es werden bautypische Handwerkszeuge und Arbeitsmaterialien eingesetzt. Bitte bringen Sie daher Arbeitskleidung und Arbeitsschuhe mit. Die Kleidung sollte auch bei kalten Außentemperaturen ausreichend warm sein.
Die Teilnahme am Programm RehaBau ist selbstverständlich freiwillig. Die Gruppen werden überwiegend in den kalten Monaten organisiert, da die meisten Teilnehmer im Sommer beruflich voll eingespannt sind.
Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit (EFL)
Federführend in der Region Nordhessen kann nach Voranmeldung in Bad Wildungen eine Evaluation der Funktionellen Leistungsfähigkeit (EFL) nach Susan Isernhagen durch speziell weitergebildete Ärzte und Physiotherapeuten durchgeführt werden. Die EFL-Testung ist nicht Bestandteil einer normalen Präventions- oder Rehabilitationsmaßnahme und wird gesondert nach den Sätzen des Bundesverbandes EFL zwischen der Rheumaklinik Bad Wildungen und Kostenträgern abgerechnet.
Die EFL-Testung ist immer dann sinnvoll, wenn aufgrund einer Erkrankung am Bewegungsapparat mit funktionellen Einschränkungen möglicherweise die Arbeitsplatzanforderungen aus körperlichen Gründen nicht mehr erfüllt werden können.
Daher erhält die EFL als ausgezeichnetes Assessmentverfahren sozialmedizinische Relevanz.
Im Rahmen des EFL-Tests wird mit 29 standardisierten funktionellen Leistungstest (Heben, Tragen, Überkopfarbeit, Leitern steigen, Handkoordination etc.) die Belastbarkeit für häufige körperliche Anforderungen in der Arbeitswelt untersucht. Die umfassende Testbatterie dauert rund sechs Stunden pro Tag an zwei aufeinanderfolgenden Tagen.
Ziel dieser Untersuchung ist eine realitätsgerechte Beurteilung der Arbeitsfähigkeit in Korrelation zu den körperlichen Anforderungen am Arbeitsplatz. Die Testergebnisse werden in einem Jobmatch den Arbeitsplatzanforderungen gegenübergestellt. Wichtig ist daher eine umfassende Arbeitsplatzbeschreibung (Tätigkeitsprofil), die durch den Arbeitgeber zur Verfügung gestellt werden muss. Ergänzend wird bei jedem EFL-Probanden eine ausführliche Arbeitsplatzanamnese durchgeführt. Zu diesem Zweck ist das vorherige Ausfüllen eines Fragebogens zur Arbeitsplatzsituation durch den Probanden erforderlich.
Durch die EFL erkennt der Proband Potential und Grenzen seiner Belastbarkeit. Die gebotene Möglichkeit einer kontrollierten Belastungsprobe ist für viele Probanden positiv und hilfreich. Die arbeitsbezogenen Tests unterstützen den Abbau unrealistischer Erwartungen.